Jimi Bowatski hat kein Schamgefühl

von Dirk Laucke

„Es ist nicht vorbei! Wann meine Zeit zu Ende ist, bestimme ich.“ Mit diesen Worten steht Jimi mit einem Schweinebolzenschussgerät und seinem besten Freund Markus plötzlich im Wohnzimmer des Chefs, um sich seinen Job zurückzuholen. Sieben Jahre hat er in der Fabrik Gussstücke gefeilt und nun ist er draußen. „Ich bin um die fünfzig und ich bitte nicht mehr“, sagt er zu Elena, der Frau des Chefs, die er mit einem jungen Mann vom Escortservice überrascht. Dass nichts so kommt wie geplant, ist bei diesem Abenteuer selbstverständlich. Der Chef ist weg und eigentlich gar kein richtiger Kapitalist, sondern ein Sozialdemokrat, dem jede Entlassung weh tut. Lúc vom Escortservice erklärt den versammelten Verfechtern der Arbeitersache mal gründlich, wo es langgeht, wenn der Sozialstaat der Wirklichkeit begegnet. Spätestens wenn Markus und Lúc gefesselt an der Heizung sitzen und Jimi Elena küsst, weiß keiner mehr, wie Jimis privater Klassenkampf enden soll.
Dirk Laucke hat eine Turbo-Komödie des Spät-Kapitalismus geschrieben, in der die Figuren um ihre Träume und ihr Leben kämpfen. Wer sie sind und was sie in ihrem Leben wollen, spüren sie erst in dem Moment, in dem sie zum Äußersten bereit sind.

 

Dirk Laucke

geboren am 17. Juni 1982 in Schkeuditz (Sachsen), aufgewachsen in Halle an der Saale

  • 2002 – 2004 Studium Psychologie an der Universität Leipzig

  • 2004-2008: Student des Studienganges Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin

  • Auf Einladung von Tankred Dorst: 2004 Lesung als Nachwuchsdramatiker bei den Salzburger Festspielen mit dem Stück “Symptom”.

  • “Hier geblieben!” Theaterstück für Menschen ab 12 (UA: Mai 2005 Grips Theater Berlin), gemeinsame Arbeit mit Reyna Bruns und Magdalena Grazewicz im Auftrag des GRIPS-Theater Berlin

  • “Neustaat Halle”, Politische Late-Night-Show (Okt. 2005 Thalia Theater Halle/Internationale Sommerschule Halle-Neustadt)

  • Kleistförderpreis 2006 für “alter ford escort dunkelblau”

  • “alter ford escort dunkelblau” (UA 27.01.2007, Städtische Bühnen Osnabrück), Einladung zu “stücke ’07″, 32. Mülheimer Theatertage NRW, Abdruck in “theater heute” 05/07

  • “Zeit der Fische”, Kinofilm 2007, Produktion: Luna Film, Berlin

  • 2007 Autor des Jahres in “Theater heute”

  • “Silberhöhe gibts nich mehr” (UA, 14. März 2008, Thalia Theater Halle)

  • “Wir sind immer oben”, Theaterstück, entstanden während der Teilnahme am Theaterlabor 2007 des Düsseldorfer Schauspielhauses (UA, 14. September 2008, Schauspiel Essen)

  • 2009 Förderpreis zum Lessingpreis des Freistaates Sachsen

  • “Der kalte Kuss von warmem Bier”, Theaterstück (UA: 2. Mai 2009, Stadttheater Heidelberg)

  • “zu jung zu alt zu deutsch”, Theaterstück (UA: 15. Mai 2009, Städtische Bühnen Osnabrück)

  • “Ultras”, Theaterprojekt mit jugendlichen Fans (UA: 18. September 2009, Thalia Theater Halle)

  • “Für alle reicht es nicht”, Theaterstück (UA: 30. Oktober 2009, Staatsschauspiel Dresden), Einladung der Inszenierung zu den Mülheimer Theatertagen 2010

  • 2010 Dramatikerpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI (Verleihung im Oktober in Chemnitz)

  • “Start- und Landebahn” (UA: 16. Mai 2010, Städtische Bühnen Osnabrück)

  • “Stress! Der Rest ist Leben” (UA: 11. Februar 2010, GRIPS Berlin)

  • “Bakunin auf dem Rücksitz” (UA: 8. Oktober 2010, Deutsches Theater Berlin)

  • “Angst & Abscheu in der BRD – Sendezwang”, Koproduktion zwischen dem Ringlokschuppen Mülheim und Theater Oberhausen, Preview: 15. Oktober 2010 in Mülheim Premiere: 22. Oktober 2011 in Oberhausen

  • “Alles Opfer oder grenzenlose Heiterkeit” (UA: 10. Juni 2011, Ruhrfestspiele Recklinghausen/ in Koproduktion mit dem Staatsschauspiel Dresden, Premiere 17. September 2011)

  • am 24. September 2011 Verleihung des Georg-Kaiser-Förderpreis des Landes Sachsen-Anhalt an Dirk Laucke

  • “Einigkeit und…” – Ein Rechercheprojekt zu Sinti und Roma in Europa (UA: 16. Juni 2012, Theater Heidelberg)

  • “Cargonauten” (UA: 28. September 2012, Stadttheater Bremerhaven)

  • “Jimi Bowatski hat kein Schamgefühl” (UA: 03. Februar 2013, Schauspielhaus Bochum)

  • “Samurai” (UA: 23. November 2013, Theater Heidelberg)

  • “Seattle” (UA: 01. Februar 2014, Theater Freiburg)

 

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages, Aufführungsrechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH

Es lesen Alexander Schröder, Antje Widdra, Stefan Kreißig, Jan-Arne Looss und Pia Seiferth.
Spielleitung: Franziska Muche

Donnerstag,  24. April 2014, 19.30h